Mitte September wurde eine ausführliche Recherche von Timo Büchner über die Identitäre Bewegung im Südwesten von Deutschland veröffentlicht. Darin befasst er sich mit Ideologie, Struktur und einigen zentralen Personen dieser extrem rechten Organisation und zeigt Verbindungen in neonazistische Kreise auf.
Die Recherche Büchners zeigt auch, dass Ulm für die Identitäre Bewegung im Südwesten in den vergangenen Jahren eine relevante Rolle einnahm.
So hatte die IB Schwaben mutmaßlich über mehrere Jahre hinweg Räumlichkeiten in Ulm unter dem Deckmantel des Tarnvereins „Schwäbischer Kulturverein“ angemietet, wie das Recherchekollektiv Rechte Umtriebe Ulm im Jahr 2022 aufdeckte. [1] Im Nachgang dieser Veröffentlichung wurde der IB Schwaben gekündigt und sie mussten Ende 2022 aus ihren Räumlichkeiten ausziehen.[2]
Büchner schreibt außerdem, dass die zwei Vereine „Alternative Help Association“ (Kurz: AHA e.V.) und „Bürgernetzwerk Süd“, die im Zusammenhang mit der Identitären Bewegung stehen, in Ulm gegründet wurden.
Auch Nicolas Brickenstein, der aktuell für die AfD im Stadtrat von Ulm sitzt und jahrelang bei der Identitären Bewegung aktiv war, ist Teil dieser umfangreichen Recherche. Er nahm an einem Aktivistenwochenende der Identitären Bewegung Schwaben im Frühjahr 2022 teil, das in einer Immobilie des extrem rechten „Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff)“ in Kirchberg/Jagst stattfand.
Dass Ulm als Stadt gerade wegen den mutmaßlich über Jahre geheim genutzten Räumlichkeiten der Identitären Bewegung im Südwesten eine relevante Rolle inne hatte, liegt nahe. Die wahrnehmbaren Aktivitäten der Identitären Bewegung haben in Ulm seit dem Verlust ihrer Räume Ende 2022 deutlich nachgelassen.
Link zur ganzen Recherche:
https://www.boell-bw.de/de/2025/08/06/die-identitaeren-im-suedwesten
Quellen:
[1] https://rechteumtriebeulm.noblogs.org/2022/05/07/geheimer-ib-raum-ulm/
[2]https://kickthemoutulm.noblogs.org/2023/02/01/we-kicked-them-out/
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